Meine Foto-Ausstellung im Rathaus Ettenheim

Eine kleine Fotocollage der ausgestellten Aufnahmen


„So sehe ich Ettenheim“

Fotograf Olaf Michel lässt Besucher Ettenheim mit seinem Blick erleben

Ettenheim.  Das gehört seit vielen Jahren zum Martinimarkt, die Martinimarktausstellung im Bürgersaal. So auch in diesem Jahr. Hier bot Neubürger Olaf Michel, Fotograf und Journalist, sei viereinhalb Jahren in Ettenheim lebend und als Fotograf vielseitig aktiv,  den Besuchern einen interessanten Blick auf die Stadt und ihre Ortsteile. 

„So sehe ich Ettenheim“ die Überschrift der Ausstellung, die beim Publikum schon bei der Vernissage und am Wochenende  großes Interessant fand – und auch weiterhin finden wird, denn nach dem Martinimarkt wird Olaf Michel einen Großteil der hier gezeigten Bilder als „KIR-Ausstellung“ im oberen Gang des Rathauses weiterhin zeigen.

Groß war das Interesse schon am vergangenen Mittwoch bei der Vernissage. Viele Menschen waren gekommen, sich ein „Bild“ vom Blick von Olaf Michel auf seinen neuen Lebensmittelpunkt Ettenheim zu machen. Spannend die ‚Einblicke in Stadt und Natur, begeisternde Bildmomente fotografisch festgehalten, Dokumente in verschiedenen Formaten, die  auch einladen, das Motiv betrachtend das eigene „dejà vu“ zu hinterfragen, warum man selbst immer daran vorbeiging. Fotos, so Olaf Michel, bei der Vernissage, geben den Blick-Momenten etwas Dauerhaftes, halten sie fest, wenn sie noch so kurzfristig sind, wie zahlreiche Bilder eindrucksvoll zeigen, und geben dem Betrachtenden die Möglichkeit diese kurzfristigen Momente in die eigene Bilderwelt einzubinden. 

Olaf Michel zeigt in der Ausstellung einen Querschnitt an Bilder und Themen, alle in den letzten vier Jahren entstanden, sei es in seinem Engagement in vielen Vereinen, als auch durch seine Tätigkeit als Fotograf. Ettenheim in allen Jahreszeiten, sei es mit der Natur oder den Aktivitäten der Vereine, die Stadt Ettenheim in vielen besonderen Bilddokumenten, einzelne und besondere Momente im Bild festgehalten, Stimmungen besonderer Art, Impressionen aus der Natur, Ettenheimer Künstler aus verschiedenen Bereichen, Blicke ins Leben und ins Jahresgeschehen. Bilder, die einladen zu verweilen, zu sehen und sich darüber zu freuen.

Bürgermeister Bruno Metz hieß bei der Vernissage die Gäste herzlich willkommen, erinnerte an die gute Tradition der Martinimarktausstellungen, die  Gästen in der Stadt neben dem Marktgeschehen auch kulturelle Inspiration erleben lassen und damit eine bleibende Erinnerung mit geben. In seinem vielfältigen Engagement, sowohl als Fotograf für die Medien, wie auch in und für die Vereine, sei Olaf Michel immer mit dem besonderem Blick des Fotografen unterwegs, der nun mit dieser Ausstellung die Besucher die Stadt mit dessen Blick sehen lasse. Metz dankte Olaf Michel, mit diesem eigenen Blick auf Ettenheim eine Ausstellung zu gestalten und wünschte allen, die diese besuchen, jetzt im Bürgersaal und später dann im Rathaus viel Freude und viele eigene, neue „Blick“punkte auf Ettenheim.

Michel  dankte für das große Interesse an der Ausstellung mit seinen Bildern „So sehe ich Ettenheim“ und berichtete, dass er schon als siebenjähriger Knabe seine erste Kamera, damals bei einem Preisausschreiben bei Photo-Porst erhalten hatte und für ihn das „Festhalten von Momenten“ mit der Kamera immer mit der Suche nach dem besten Motiv verbunden ist. „Ettenheim“, so Olaf Michel, „bietet so viele Momente, die es lohnen aufgespürt und festgehalten zu werden. Er freue sich, nun mit der Martinimarktausstellung einige davon öffentlich zeigen zu können.

Herbert Birkle

 

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Dem Moment eine Dauer geben

Von Klaus Fischer    Ausgabe der Badischen Zeitung vom Fr, 02. November 2018

Fotograf Olaf Michel lebt seit vier Jahren in Ettenheim, zu Martini zeigt er im Bürgersaal Fotos "So sehe ich Ettenheim".

ETTENHEIM. Fotografieren? Kann heute doch irgendwie jeder. Selbst Handys haben Kameras mit massig Megapixeln. Und Facebook läuft über mit Schnappschüssen vom Urlaub, von der Party oder vom Spaziergang mit Hund am See. Doch einen Schnappschuss zum Bilddokument werden zu lassen, den Blick für den besonderen Moment zu haben und den Betrachter Teil von diesem werden zu lassen, das gelingt nicht jedem Fotografierenden. Olaf Michel hat mit der Kamera solche Momente festgehalten und Dauer gegeben. Eine Auswahl stellt er derzeit im Bürgersaal aus. Sein Thema: So sehe ich Ettenheim.

"Es sind die Fotoarbeiten eines Neubürgers", erklärte Bürgermeister Bruno Metz am Mittwochabend zur Eröffnung der Ausstellung. Traditionell öffnet die Stadt den historischen Saal im Rathaus über das Martiniwochenende unentgeltlich für Kunstschaffende aus der Stadt und der näheren Umgebung zur Präsentation ihrer Arbeiten. Nicht selten können so Kunstschaffende erstmals ihre Arbeit einem großen Publikum zeigen. Das gilt auch für Olaf Michel.

Der 63-Jährige mit dem "markanten Gesichtsschmuck" (Metz) lebt seit vier Jahren in Ettenheim. Seine erste eigene Kamera hielt er als Siebenjähriger in Händen. Die Fotoladen-Kette Porst hatte ein "Hausmodell" als Gewinn eines Wettbewerbs zur Ladeneröffnung in Waldshut ausgelobt. Weil die gezogene Losnummer auch mit der Nummer seines Zehn-D-Mark-Scheines übereinstimmte, ging das Hausmodell an ihn. "Ich war damals stolz wie Oskar," erinnert sich Michel. Zum Einstieg in eine professionelle Fotokarriere wurde der Gewinn dennoch nicht. Fotografieren blieb Hobby. Michel: "Ehrlich gesagt, es blieb über Jahre eher beim Knipsen".

Das änderte sich indes vor rund einem Ja hrzehnt, als eine Krankheit ihn aus dem gewohnten Berufsalltag riss. "Ich suchte damals eine neue Herausforderung. In einem Fotofachgeschäft in Waldshut erstand ich eine gebrauchte Nikon FM und über dessen Besitzer ergatterte ich einem Platz bei einer Foto-Schulung in Stuttgart. Das war im Jahr 2007 und mein Einstieg ins Fotografieren als ambitioniertes Hobby", sagt Michel. Sein erstes Motiv für ein Fotoshooting bei der Schulung war Eisbär Anton in der Wilhelma. Das Motiv ziert bis heute die Frontseite seiner Visitenkarte.Auch wenn er selbst Fotografie nie als Lehrberuf erlebte, so bezeichnet er doch Rainer Jörger aus Waldshut als seinen Lehrmeister. Mit dem Berufsfotografen, der sich in den 1980er und 1990er Jahren am Hochrhein als Fotograf für Magazine und Tageszeitungen einen Namen machte und heute eine eigene Produktionsfirma für Imagebroschüren und Videos betreibt, ist Michel noch heute in regem Kontakt und übers Jahr auch bei einigen Produktion als Assistent dabei.Nach Ettenheim kam der gebürtige Dogerner der Liebe wegen. Mit Ehefrau Annette lebt er seit Sommer 2014 in der Rohanstadt. Über die Zusammenarbeit mit der Ettenheimer Redaktion der Badische Zeitung macht er sich auch rasch in der Region einen Namen als Fotograf. Seine neuen Einblicke in Vereine, seine Begegnungen mit Menschen und einer für ihn ganz neuen Umgebung begann er wie für ihn gewohnt mit der Kamera festzuhalten – sie zu ergründen. Er hält Momente und Stimmungen fest wie den frühmorgendlichen Herbstnebel, der sich aus dem Münstertal durch die Ettenheimer Altstadt gen Rheinebene schiebt, wobei Sankt Bartholomäus wie eine Landmarke aus dem Nebelteppich herauslugt, wie sich Rohanplatz und Rohanpalais beim Openairkonzert der Stadtkapelle in einer Posaune spiegeln oder sich Wanderer zu Ruhe und Gebet in der Friedenskapelle in Wallburg niederlassen – mal sind es leuchtende Farbfotos, mal düster wirkende Schwarzweißaufnahmen, mal durch HDR-Technik, einer Rastergrafik, verfremdete Bilder.